Migrationskonferenz

Altbundespräsident Horst Köhler lobt kommunale Ansätze und Engagement der afrikanischen Diaspora.

Am 19. und 20. April veranstaltete die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt/ENGAGEMENT GLOBAL in Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg und dem Land Baden-Württemberg die Konferenz „Engagiert und integriert: Afrikanische Diaspora und kommunale Entwicklungspolitik in Deutschland“. Oberbürgermeister Werner Spec eröffnete die Konferenz vor circa 200 Teilnehmern aus Kommunen, Nichtregierungs- und Migrantenorganisationen in den festlichen Räumen des barocken Residenzschlosses in Ludwigsburg.

Ein besonderer Höhepunkt war die Einführungsrede von Altbundespräsident Horst Köhler, in der er über die Zukunftschancen Afrikas sowie die Bedeutung fairer Partnerschaften sprach. Dabei würdigte er die afrikanische Diaspora als „Brückenbauer“ und lobte ihr fortschrittliches Engagement in der Entwicklungspolitik.

Stephan Bethe, Referatsleiter Migration im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), betonte die Bedeutung des lokalen Engagements für die deutsche Entwicklungspolitik und sprach sich für eine engere Zusammenarbeit von Kommunen und afrikanischer Diaspora aus.

Gabriela Büssemaker, Geschäftsführerin von ENGAGEMENT GLOBAL, erläuterte unter anderem das von ihrer Organisation gesetzte Ziel, durch Konferenzen wie diese ein bundesweites Forum für den Erfahrungsaustausch kommunaler und zivilgesellschaftlicher Akteure zu schaffen.

Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg, stellte den neuen entwicklungspolitischen Dialog der Landesregierung vor, der die Bürger zu einem öffentlichen Beteiligungsprozess einlädt. Sie ermutigte insbesondere die anwesenden Migrantinnen und Migranten aktiv an diesem Prozess mitzuwirken.

Zum Abschluss des Abends fand auf der Bühne eine Podiumsdiskussion statt mit Gabriela Büssemaker, Gisela Erler, Werner Spec sowie Dr. Pierrette Herzberger- Fofana, Stadträtin aus Erlangen und Lucía Muriel vom Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag e.V. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Sichtweise auf Afrikanerinnen und Afrikaner in Deutschland, ihre Teilhabe in politischen Ämtern und die interkulturelle Ausrichtung der Kommunen. Moderiert wurde der Abend von der fachkundigen TV-Moderatorin Dr. Nkechi Madubuko.

Der zweite Tag stellte die Arbeitsphase der Konferenz dar. Nach einem lebhaften Vortrag von Veye Tatah von Africa Positive e.V. über das verzerrte Bild der deutschen Mehrheitsgesellschaft über Afrika und die afrikanischen Diaspora fanden sich die Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen zusammen und entwickelten gemeinsam Leitziele und exemplarische Handlungsansätze zu den Themen Kommunale Steuerung von Migration und Entwicklung, Gestaltung von Vernetzung, Anerkennung von Kompetenzen für entwicklungspolitisches Engagement und interkulturelle Ausrichtung der Kommunen und Eine-Welt-Organisationen.

Dr. Herbert Zinell, Ministerialdirektor im Innenministerium Baden-Württemberg, eröffnete das anlässlich der Konferenz duchgeführte Themengespäch „Migration“ im Rahmen der Initative „Welt:Bürger gefragt! – Entwicklungspolitsicher Dialog der Landesregierung“ für Akteure und Konferenzteilnehmer aus Baden-Württemberg. Im Anschluss an die Arbeitsgruppen wurden die gemeinsam entwickelten Handlungsempfehlungen präsentiert und durch Bürgermeister Konrad Seigfried, Freda Marful von CLEAN-AFRICA e.V. und Claudia Duppel vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg kommentiert und diskutiert.

Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen werden weiter ausgebaut und in Kürze in der Dokumentation der Konferenz veröffentlicht.

Der Projektleiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, Dr. Stefan Wilhelmy, und der Erste Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Konrad Seigfried, bewerten die Konferenz als großen Erfolg im Bereich Migration und Entwicklung. Neben den hochkarätigen Rednern und handlungsorientierten Ergebnissen freuten sich die Veranstalter insbesondere über die Beteiligung der Botschafterin der Republik Burkina Faso und des Botschafters der Republik Kamerun sowie über die ausgezeichnete Resonanz bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die ihrerseits ihre Expertise einbringen konnten.

Quelle: Service-eine-welt.de

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