„Mentor Me“ überwindet Grenzen
Wie kann man sich für die Chancen von jungen Menschen mit Migrationsbiographie einsetzen, wenn man mitten im Beruf steht und kaum Zeit für sich selbst findet?
Wenn Elisabeth Kaneza mit Berufstätigen und Einrichtungen über ihre Initiative spricht, weiß sie nie wie die Reaktionen sein werden. Vieles von dem was die 27jährige erzählt klingt für viele ihrer Zuhörer sehr ambitioniert. Und es hört sich schon gar nicht nach etwas an, das man mit bloßem Engagement neben dem Beruf erreichen könnte. Sie glaubt an Vielfalt. Nicht an irgendeine Vielfalt – sondern eine gelebte Vielfalt. Erfolgreiche Integration kann nur gelingen, wenn wir gemeinsam Chancengleichheit voranbringen, sagt sie. Sie glaubt, dass jede und jeder dafür einen persönlichen Beitrag leisten kann.
Gründe, um zu handeln gibt es viele. Schon lange gehören Menschen aus Einwandererfamilien zu Deutschland. In der Hauptstadt Berlin wird bald jeder dritter Einwohner einen sogenannten „Migrationshintergrund“ haben. In anderen Städten hat sogar jeder zweiter Bürger seine Wurzeln im Ausland. Dennoch bilden Menschen aus diesen Bevölkerungsgruppen das Schlusslicht, wenn man den gesellschaftlichen Wohlstand misst. Eine ausländische Herkunft ist für viele Betriebe in Deutschland immer noch ein Ausschlusskriterium bei der Bewerberauswahl. Vorurteile erschweren den sozialen Aufstieg.
Das Projekt „Mentor Me“
Die Kaneza Initiative wurde 2013 von ihrer Namensgeberin Elisabeth Kaneza in die Welt gesetzt, um diesen Missstand zu ändern. Unterstützung erhält sie von einem vierköpfigen Team. Das Ergebnis war ein intensives Mentorenprogramm auf Augenhöhe, welches das Ziel verfolgt, das Potenzial von jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu fördern. Die Förderer sind keine geringeren als normale Bürgerinnen und Bürger, die sich im Projekt als Mentoren sozial engagieren. Das Projekt „Mentor Me“ möchte nicht nur Chancen für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte schaffen. Die Patenschaften sollen gleichzeitig Brücken zwischen den Welten der Beteiligten und ihren Kulturen bauen. 2014 wurde die Pilotphase des Projekts mit einer erfolgreichen Bilanz beendet. Mehr als 15 Mentees zählte die Initiative. Für 2015 wurde das Projekt weiterentwickelt. Die Betreuungsdauer der Mentees beträgt nun ein volles Jahr. Mentoren und Mentees unterschreiben eine Vereinbarung und verpflichten sich, gemeinsam an einer sozialen Projektidee zu arbeiten.
Mehr Infos auf: http://kaneza.org/mentor-werden/